Wie oft müssen Abrechnungszyklen eingehalten werden, und welche Termine dürfen keinesfalls verpasst werden?
Die Abrechnungszyklen sind grundsätzlich monatlich. Die Termine zur Überweisung der Löhne und Gehälter sind selbstverständlich sehr wichtig und dürfen unter keinen Umständen verpasst werden. Auch die Übermittlungen der Beitragsnachweise und Meldungen an die Krankenkassen sowie der Lohnsteueranmeldungen an das Finanzamt müssen zwingend pünktlich erledigt werden. In der Lohnbuchhaltung steht Termintreue an oberster Stelle.
Wie läuft ein klassischer Arbeitstag in der Lohnbuchhaltung ab?
Zu Beginn überprüft man die Posteingänge und beantwortet bei Bedarf Nachrichten. Bescheide werden auf Richtigkeit überprüft, Telefonate erledigt. Innerhalb unseres Kanzleiteams bei wlw herrscht ein intensiver Austausch. Bei Besprechungen mit dem gesamten Team oder Meetings mit dem Team der Lohnbuchhaltung erörtern wir Fragen. Der weitere Arbeitsablauf richtet sich nach den anstehenden Aufgaben. Insgesamt ist die Arbeit in der Lohnbuchhaltung sehr vielfältig. Langweilig wird es nicht.
Kommen wir zu rechtlichen und sozialversicherungsrechtlichen Aspekten, die zentral sind bei der Lohnbuchhaltung. Wie hältst du dich über Gesetzesänderungen, beispielsweise bei der Sozialversicherung oder dem Steuerrecht auf dem Laufenden?
Ich lese regelmäßig Fachliteratur, z. B. die Zeitschrift DStR und Fachbeiträge von IWW Lohn und Gehalt. Außerdem beziehe ich aktuelle Informationen aus Newslettern vom Haufe Verlag, LSWB, der Krankenkassen und von Datev. Es gibt zudem eine Vielzahl von Onlineseminaren zum Thema Lohn und Gehalt, u. a. von Datev und den Krankenkassen. Immer auf dem neuesten Wissensstand zu sein, ist bei der Lohnbuchhaltung wirklich wichtig!
Welche Fallstricke entstehen, wenn man nicht auf aktuelle Richtlinien reagiert oder wichtige Änderungen übersieht?
An erster Stelle können sich Haftungsprobleme gegenüber dem Mandanten bei Beanstandungen in Betriebsprüfungen der DRV und des Finanzamts ergeben, die unter Umständen unumkehrbar sind. Wie so oft gilt auch hier: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe. Unsere Mandanten erwarten, dass wir auf dem neuesten Stand sind und korrekte Lohnabrechnungen erstellen. Genau das ist der Anspruch bei wlw.
Prozessoptimierung und Softwarelösungen sind auch Themen in der Lohnbuchhaltung. Welche Lohnabrechnungs-Tools oder -Programme sind aktuell besonders gefragt?
Auch in der Lohnabrechnung kommt mittlerweile KI zum Einsatz. Sie ist sehr hilfreich bei Literaturrecherche oder für Textformulierungen. Allerdings sind die Ergebnisse gewissenhaft zu überprüfen.
Welche Kennzahlen lassen sich aus der Lohnbuchhaltung ableiten, um zum Beispiel Personalkosten besser zu planen?
Man kann beispielsweise die Personalkosten insgesamt und pro Mitarbeiter ableiten; außerdem Fehlzeiten, Urlaubsrückstellungen, die Dauer der Betriebszugehörigkeit, die Mitarbeiter-Fluktuation, und die Arbeitnehmerstruktur mit Hinblick auf Vollzeit- und Teilzeitkräfte.
Als Lohnbuchhalter ist man Teamplayer. Mit welchen Abteilungen sollte die Lohnbuchhaltung besonders eng vernetzt sein?
Eine gute und enge Zusammenarbeit mit den Personalverantwortlichen beziehungsweise mit der Personalabteilung ist für die Arbeit in der Lohnbuchhaltung sehr wichtig. Auch mit dem Team, das sich um Finanzbuchhaltung und Jahresabschlüsse kümmert, sollte man sich gut vernetzen.
Wie lassen sich Daten, z. B. Urlaubsansprüche und Krankheitstage, effizient erfassen und weiterleiten?
Am besten läuft das digital. Alle notwendigen Angaben finden so ohne Systembruch ihren Weg ins Lohnprogramm.
Nach den Fragen zu den fachlichen Aspekten der Lohnbuchhaltung nun eine Frage zu den nötigen Soft Skills als Lohnbuchhalter. Worauf kommt es hier an?